Peter ist derzeit von allem sehr fasziniert, was mit Wundern zu tun hat – zum Beispiel die Geburt des Jesuskindes im Stall und der herrliche Stern, der den Hirten einst den Weg zeigte. Als er hört, dass es bei uns eine Mariengrotte gibt, zu der Menschen mit großen Sorgen pilgern, ist er Feuer und Flamme von der Idee, die Muttergottes ebenfalls um Hilfe zu bitten. Peter und ich machen uns also an einem kalten Spätmittag vor Weihnachten auf, Maria einen Besuch abzustatten. Der Weg nach oben ist beschwerlich, weil glatt. Mein Angebot umzukehren, lehnt das Sohnkind entrüstet ab: „Ne, jetzt sind wir schon fast oben. Das ist nicht mehr weit, Mama.“ Ich wundere mich – mein Kind ist trotz unerschütterlicher Kondition in Sachen Herumtoben mitunter ein kleiner Lauf-Faulpelz.
Oben angekommen, zünden wir feierlich zwei Kerzen an. Peter spricht ein Kindi-Gebet und bittet: „Liebe Maria. Ich wünsch‘ mir Frieden für die Welt und Gesundheit für alle, die es nötig haben. Und ich wünsch mir ganz fest, dass der VfB nicht absteigt und endlich wieder einmal gewinnt.“ Abends verliert der VfB sein Pokalspiel gegen den FC Bayern – klar, war ja irgendwie auch nicht anders zu erwarten. Allerdings spielen unsere Jungs längst nicht mehr so verschüchtert wie sonst. Mal schauen, vielleicht sollten wir Stammgäste der Nusplinger Grotte werden.
Für eine echte Weihnachtstat indes hat Bayern-Spieler Bastian Schweinsteiger gesorgt: Nach einem Foul von Khalid Boulahrouz wollte er den Schir uneigennützig und fair davon überzeugen, dass das Foul an ihm eigentlich gar nicht so schlimm war und der VfB-Spieler eigentlich gar nicht vom Platz musste. Was für eine große Geste. Danke, Schweini!