Man redet gern immer davon, wie wichtig es sei, sich selbst einen kleinen Schubs zu geben. Wie wichtig es ist, dass einem andere einen Schubs geben, erfuhr ich heute Abend, als ich bei dichtem Schneefall und einer fiesen Matsch-Eis-Schnee-Mischung auf den Höhen der Alb unterwegs war. Ich musste heim, was stets bedeutet, den Berg rauf. Es schneite wie bei Frau Holle. Die Straßen sehr unwirtlich. Auf dreiviertels Höhe war der Schwung weg, ich musste bremsen, weil vor mir ein Eismann-Laster – Ironie des Schicksals – im Graben lag. Die müssten doch wirklich mit Eis große Erfahrungswerte haben. Ich blieb auf allen vier Rädern, leider aber mitten auf einer Eisscholle. Nichts ging mehr – weder vor noch zurück. Doch die Älbler sind kalte, schneereiche Winter gewöhnt. Die Anwohner standen parat, streuten Split und Salz und schoben das arme, festsitzende Volk los. Ein kleiner Schubs – und es ging dem Feierabend entgegen. Noch einmal herzlichen Dank! Wie war ich froh, dass ich eine Stunde vorher meinen winterdreckigen, salzverkrusteten Flitzer in einer Waschstraße abgespritzt habe. Die Helfer hätten sich beim Helfen noch ordentlich eingesaut.