Mit Henriette im Wald

Witze über Navigationssysteme sind wohl schon alle gemacht, keine Sorge. Aber trotzdem: Unsere „Frau“ (so nennt mein kleiner Sohn die fabulöse, kleine Kiste) hat uns 1) schon so manches mal viel Zeit gespart aber 2) auch schon so manchen Weg eröffnet, den wir sonst mit Sicherheit NIE gefunden hätten. Beispielsweise haben wir auf der Heimfahrt von Stuttgart (eine Strecke, die wir zwecks großer VfB-Liebe nahezu alle zwei Wochen hinter uns bringen) zum Spaß letztens einmal kürzester Weg statt schnellster Weg eingegeben. Das Resultat: Wir standen irgendwo kurz hinter Stuttgart an einer Pferdekoppel im Wald, vor einem großen Gatter. Selbstverständlich war das GPS-Sendesignal da auch weg. Na bestens. So was bekomme ich auch ohne technische Neuerungen hin. Gestern allerdings musste ich zu einem Pressetermin in eine kleinere Gemeinde, in ein Museum, in dem ich noch nie zuvor war. Gehen wir mal auf Nummer sicher, dachte ich, und nehmen die kleine, fabulöse „Frau“ lieber mal mit. Nun gut. Sie schockte mich schon im Hof, als sie mir die voraussichtliche  Ankunftszeit kund tat. Um 19 Uhr würde mein Termin anfangen, Frau TomTom (bei uns auch gern Henriette genannt) gab aber ganz locker 19.15 Uhr an. Prima. Mit der neuen Technik entfällt von der ersten Sekunde an die Hoffnung: „Na jaaaa, vielleicht langt’s ja doch noch…“ Ich gab also alles. Vermutlich hätte man mich zu KEINER Zeit auf der Strecke blitzen dürfen. Allerdings fuhr ich auch ganz mühelos zehn Minuten heraus und stand mit tariflich zu vereinbarender Verspätung von fünf Minuten am Museum. Was Henriette allerdings nicht kann, und dafür hätte ich sie noch dringender gebraucht als zur Wegbeschreibung: Ich fand keinen Parkplatz. Nun ja, man kann nicht alles haben im Leben.

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