Am Freitag wird aufgerichtet – das heißt, da steigt dann auch unser Richtfest! Mensch, was ist das schnell gegangen. Ich hab mich noch nicht mal richtig daran gewöhnt, dass ich zumindest zum Teil gemeint bin, wenn Briefe „An die Bauherrschaft“ ins Haus flattern. Wieder so ein einschneidender Moment im Verlauf eines Hausbaus. Die Mauern kriegen ein Dach. Als Richtfest-Ausrichterin bin ich gänzlich unerfahren, also hab ich „Richtfest“ kurzerhand einmal gegoogelt. Es ist kaum zu glauben, im Netz gibt es sogar einen Richtfest-Knigge. Wer eingeladen werden muss, wer nicht, wer kommen darf, was gegessen werden kann, wie das Fest abläuft. Traditionen wie den Richtspruch oder das Glas-Werfen finde ich schön; ich finde, so etwas gehört zum Hausbau dazu, genauso ein gemütlicher Hock mit den fleißigen Handwerkern. Was allerdings meiner Meinung nach nicht dazu gehört: Ich war auf Richtfesten schon eingeladen, die von einem Partyservice bespeist wurden. Das finde ich überflüssig. Ich finde, auf einer Baustelle tun’s auch ein paar Würstchen, Kartoffelsalat und ein Bier. Unser Kind fragte schon vor etlichen Wochen (wir hatten noch nicht mal ein Loch!): „Wann kommt endlich der Zimmermann.“ Ganz befreit können wir ihm nun sagen: „JETZT, Peter.“