Rosa Wölkchen sind eine feine Sache, genauso nett ist es, die Welt durch einen rosa Schleier zu betrachten. Wenn man aber einen knapp fünfjährigen Sohn hat, der Rosa, Pink und Lila zu seinen „abseluten“ Lieblingsfarben auserkoren hat, kommt es mitunter zu schönen Situationen. Peter zieht beim Verkleiden-Spielen immer rosa Röckchen an. Zur Fasnet war er kein Pirat oder Zorro, sondern eine Pippi Langstrumpf. Außerdem liebt mein Sohn rosa Haarspängchen, pinkfarbene Haargummis und lässt sich beim Friseur nach dem Schnitt immer pastellfarbige Strähnchen ins Haar ziehen. Mir persönlich ist das vollkommen wurscht, Peter ist ein kleiner Junge, und rosa Haarklämmchen führt der Kasi-Haushalt eh nicht. Allerdings hat Peters Umwelt (auch sein Papa 🙂 ), das stelle ich immer wieder einmal fest, mit der Rosa-Liebe ein großes Problem. Nun ja. Alt bekanntes Phänomen. Wir haben keine Probleme, also basteln wir sie uns. Durch die rosa Wolke hindurch.
Peter hat sich im Urlaub von Urlis Weihnachtsgeld eine schicke Eisbär-Mütze gekauft. So eine tolle, sauteure mit Fell obendran. Am liebsten würde das Sohnkind die Mütze nicht mal zum Schlafen ablegen – dementsprechend häufig trägt er sie also. Die Mütze ist mittelblau und hat obendrauf pinkfarbenes Fell. Ich finde sie megacool. Peter sieht damit echt nett aus.
Folgender Dialog im Kindergarten. Ein kleines Fräulein beobachtet nach unserer Ankunft, wie ich Peter beim Ausziehen helfe.
Mädchen: „Worum hot der a rosane Kapp‘ uff?“
Kasi: „Weil er sich die ausgesucht hat und sie ihm gefällt.“
Mädchen: „Buaba dürfed aber nix Rosanes anhaba.“
Kasi: „Warum nicht? Peters Onkel hat auch rosafarbene Pullis.“ (Nebenbei ist das sogar HOCHMODERN.)
Mädchen: „Echt? Goht des? I fend, Buaba müssed Blau anziehen. Oder so.“
Kasi: „Nein. Jeder darf anziehen, was er möchte.“ (Solange es sich beim Kind nicht um Sandalen im tiefsten Winter handelt.)
Mädchen: „Rosa isch doch bloß für Mädchen. I fend des komisch.“
Peter hat zum Glück Selbstbewusstsein: „Du bist doch bloß neidisch, weil Du keine so schöne Mütze hast, oder?“