Murphy und die Winke-Fähnchen

Murphy’s Gesetze – ich glaube, niemand kennt sie so gut wie ich. Muss ich auf einen einzigen Termin weiter fort in einer Woche, kann ich mit Sicherheit sagen, dass es an diesem Tag Blitzeis, Schneetreiben oder sintflutartigen Regen gibt. Zu meiner Rückengymnastik, für die ich auch auswärts muss, bin ich noch NIE bei offenen Straßen gefahren, sondern immer rutschenderweise. Fällt eine meiner tausend Tupperschüsseln aus dem Schrank, kann ich mit 1000-prozentiger Sicherheit davon ausgehen, dass sie eine offene Saftflasche trifft und in der Küche eine Schweinerei anrichtet. Gibt es im Stadion nette Winke-Fähnchen, ist genau bei mir die Schachtel leer. Freue ich mich auf die letzten drei After-Eights, kann ich darauf gehen, dass irgendjemand im Haus die soeben verputzt hat. Soviel zum Privaten – auch im Büro geht es mir nicht anders. Muss ich endlos viele Papiere ausdrucken, geht vor den letzten fünf Blättern die Patrone leer. Nicht zu vergessen, dass mein Internetanbieter immer dann „regelmäßig anfallende Wartungsarbeiten“ vornehmen muss, wenn ich schätzungsweise 212 immens wichtige Emails verschicken  muss. Sie sehen, ich könnte die Liste tagelang fortführen… Diese Alltagswidrigkeiten nerven mich immer so sehr, dass meine Familie und Freunde mir regelmäßig zu Entspannungsübungen oder autogenem Training raten. Doch was wäre die Konsequenz? An manchen Tagen, glaube ich, würde ich dann mehr auf dem Büroboden liegen und auf meine innere Stimme horchen, als am Schreibtisch zu sitzen und Geld zu verdienen. Vermutlich würde also ein Boxsack-Training zu meinem Temperament mehr passen. Geht schneller und beruhigt auch.

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