Auf dass es Licht werde…

Heute habe ich mich beim Einkaufen wieder einmal gewundert – und zwar in der Umkleidekabine in der Filiale einer schwedischen Modekette. Der Markt selbst hatte riesige Ausmaße – ähnlich den schwedischen Möbelhäusern, die Billy, Stan und Expedit verkaufen. Vermutlich soll das an die weite der schwedischen Landschaften erinnern. Aber deshalb habe ich mich nicht gewundert . Es hat mich vielmehr etwas beschäftigt, was mich überall auf der Welt schon beschäftigt hat, wenn ich in einer engen Kabine stehe und etwas anprobiere. Warum ist dort das Licht immer so grell? Hat den Herrschaften noch nie jemand gesagt, dass Frauen gern einkaufen und gern auch viel einkaufen, wenn sie das Gefühl haben, sie sähen in dem favorisierten Teil besonders unwiderstehlich aus? Wer jedoch sieht im gleißenden Neonscheinwerfer unwiderstehlich aus? Vermutlich niemand. Man sieht jede Falte. Die bleiche Gesichtsfarbe ähnelt der eines Noro-Virus-Patienten. Egal ob man frisch geschminkt ist oder nicht. Am Schenkel unbarmherzlige Hügel, auch Cellulite genannt. Egal wie viel Sport man macht: Man hat in solchen Kabinen immer Beine, deren Silhouette frappierend an die hügelige Form der Schwäbischen Alb erinnert  (haben mir auch junge Mädchen bestätigt). Liebe Modegiganten, habt Ihr Euch noch nie über ein figurschmeichelndes Licht für Eure Kabinen Gedanken gemacht? Über eine dezente Beleuchtung, in der sich jede Frau wie eine Göttin fühlt? Begriffe wie „Lichtfarbe“ oder „Lux“ sind Euch wohl Fremdworte? Ich war heute auf jeden Fall froh, dass ich nur kurz einen Blazer anprobieren musste. Und nicht etwa einen Bikini. Ich kann verstehen, dass sich viele Frauen lieber nach Hause liefern lassen und nicht im Modehaus anprobieren. Auf dass es Licht werde.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s