Neue Aha-Erlebnisse

Erntedank. Der Familienverbund hektiziert in die Kirche. Peters Mama hat mal wieder im Büro getrödelt. Peters Papa richtet also das Früchtekörbchen für den Thronfolger. Ein Apfel. Eine dreckige Kartoffel. Eine Möhre mit etwas Gefrierbrand. Das ist exakt das Erntematerial, für das wir Dank sagen. Weil ich ja selbst keine Zeit hatte, ein nett ausschauendes Körbchen mit Schischi, also Unterlagsserviettchen, Schmuckband, Ähren und Sonnenblumen, zu richten, verkneife ich mir das Meckern. Das wäre ungerecht Kind und Mann gegenüber.

Die zwei Erntehelfer ziehen vor mir los – ich bin mal wieder nicht pünktlich fertig geworden und muss später nachkommen. In aller Kürze. Die erfrorene Möhre verlieren die zwei schon drei Häuser weiter. Die Kirche überleben wir dann mit viel Bestechung und Drohversuchen à la „Wenn Du nicht artig bist, geht der Pfarrer wie bei einem Fußballspiel in die Verlängerung“ oder „Nur artige Jungen dürfen ihr Körbchen wieder mitnehmen“… Alle Kinder holen ihre gesegneten Erntegaben nach dem Gottesdienst wieder ab. Einzig Peters Apfel zieren schon vor dem Auszug aus der Kirche ordentliche Milchgebiss-Beißspuren. Entgeistert fragen mein Mann und ich, was das jetzt soll. Peter ungerührt: „Der Pfarrer hatte wohl Hunger.“

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