Wie Sie auch hasse ich Spam-Mails. Und virtuelle Werbungspost. Ich will nicht ständig Visitenkarten bestellen, damit könnte ich mir längst mein Büro auslegen. Oder ich will nicht jeden Tag versandkostenfrei Make-up bestellen oder Winterreifen, brauche Handcreme und Kaffeepads nur in haushaltsüblichen Mengen und möchte auch nicht jeden Tag meinen Mann auf Leinwand abziehen lassen. Ich mag es nicht, wenn man mir via Mail Matratzen, Staubsaugerbeutel oder Traumreisen andrehen will. Auch wenn ich mir all das verdient habe. Vor allem die Traumreise.
Schön ist allerdings das, was mir immer wieder mit dem Internet-Warenhaus Amazon passiert. Als ich mit meinem Sohnkind schwanger war (der im Frühjahr fünf (!) Jahre alt wird), bestellte ich mir der besseren Bildung wegen einen der tausend Schwangerschaftsberater. Ich musste viel liegen und dachte, diese sofa-intensive Zeit könnte ich der Mütterbildung widmen. Seither bekomme ich regelmäßig Tipps von Amazon über neue Baby-Ratgeber, Baby-Kochbücher, Bauchpflege-Bücher oder Yogabücher für Schwangere. Wissen die Herren und Damen von Amazon, dass eine Schwangerschaft plus minus 40 Wochen dauert? Und keine 40 Jahre? Mittlerweile könnte ich Bücherideen über Bastelideen für Kindergartenkinder, Vorschultipps oder musikalische Früherziehung brauchen. Aber vermutlich bekomme ich diese von Amazon erst, wenn Peter den Führerschein macht oder studieren will. Verkehrte Welt. Das ist ungefähr so, wie wenn der schwedische Moderiese H & M mir wunderhübsche Ideen für die neue Herbstkleidung schickt, wenn man in unserer Albgemeinde zum ersten mal ein T-Shirt tragen kann.