Erziehungsgrundsätze

* Peter hat Grisu, den kleinen Drachen gesehen. Er wundert sich sehr, dass in der Serie zwei Streithähne sich offenbar etwas an den Kragen gehen. Folgender Dialog entspinnt sich.

 „Maaaama…. darf man würgen?“

Ich: „Um Gottes Willen. Nein. Nie. Niemanden.“

Peter: „Und wenn mir wer dumm kommt?“

Ich: „Man haut nicht. Und man würgt schon gar nicht. Konflikte löst man anders.“ (Ach, an mir ist ein Pädagoge verloren gegangen.)

Peter: „Ich darf also echt niemanden würgen?“

Ich: „NEIN! NIE!!!“

Peter: „Nicht mal nen Bayernfan?“

Ich hinterfrage meine Erziehungsziele. Denn solche Aussagen gehen selbst mir zu weit. Das Kind bekommt eine Standpauke zu Gewaltlosigkeit und Fußball. So.

Wir sind beim Skifahren. Das Kind hat leider eine Eigenschaft von mir geerbt: die Ungeduld. Peter ärgert sich über seine Ski (weil die keinen Pflug machen). Außerdem über seinen Papa, weil der will dass er einen Pflug macht und nicht Schuss fährt. Den Vorschlag, in der örtlichen Skihütte unseres Örtchens einzukehren, findet er großartig. Und manfestiert einen Vorschlag: „Komm Mama, wir geben den Papa am Lift ab und machen Party.“ Wiederum überlege ich, was ich dem kleinen Mann eigentlich vorlebe. Das zweite Mal an diesem Tag übrigens im vollbesetzten Speisezimmer, als Peter voller Inbrunst gröhlt: \“Hey, das geht ab…\“ 

Peter ist seit längerem einmal wieder im Hotel auf Ferien. Dort beherzigt er in vollem Umfang das, was man ihm zu Hause eintrichtert: Er muss sich abmelden, bevor er den Standort wechselt. Deshalb sagt er zu der netten Bedienung beim Abendessen – wohl gemerkt in breitestem Schwäbisch: „Id dass da morga verschrickscht. Wenn mir mol fehled, send mir bloß Nutella kaufa.“ Selten habe ich jemanden so entgeistert gucken sehen.

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