Einfach selbst schuld

Peter und ich kaufen Marmeladen-Taler in einer Konditorei. Zur sonntäglichen Kaffeestunde. Schon im Ladengeschäft schärfe ich pädagogisch-wertvoll dem Sohnkind ein, dass wir die Taler zwecks Krümel und klebriger Marmelade erst zu Hause essen. Peter nickt verständnisvoll. Er kennt seinen pingeligen Kindsvater.

Umso unverständlicher ist dann das, was zwei Minuten später im Auto passiert. Der pingelige Kindsvater packt die Marmeladentaler höchst selbst aus, bricht sich und dem Sohnkind (mir nicht!) zwei große Stücke ab und meint in heißhungriger Vorfreude: „Also, ich halt es bis zu Hause nicht aus. Du, Peter?“ Meine Blicke schneiden ihn in hauchdünne Scheibchen. Super, die Sache mit der Konsequenz und dem An-einem-Strang-Ziehen. Das Sohnkind krümelt dem Erzeuger hernach passenderweise den kompletten Rücksitz voll. Ich kann mich eines gehässigen Grinsens nicht erwehren. Peters Papa lehnt sich sogar so weit zum Fenster hinaus, ordentlich mit dem Zwerg zu meckern: „Na super. Alles dreckig.“ Peter ungerührt: „Ich würd jetzt mal still sein. Du bist einfach selbst schuld. Die Mami hat ja gleich gesagt, dass erst zu Hause gegessen wird.“

Ein Gedanke zu „Einfach selbst schuld

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