Sie fragen sich sicher: Wohnt Familie Kasi schon in ihrem Neubau? Oder baut sie noch immer? Ja, sie baut noch (aber es geht zum Glück) dem Ende zu. Manchmal mit dem Haus, manchmal mit Familie Kasi. So ein Hausbau-Projekt müsste man jedem auferlegen, der bei einer Bausparkasse arbeitet und einem wohlmeinend schöne Prospekte von freundlich lachenden Familien im Eigenheim mitgibt. Die Wahrheit sieht anders aus. Ehrlich. Die Wahrheit versteckt sich unter Tonnen von Baustaub. Unter Sicherungen, die plötzlich rausfatzen. Unter vielen Kilogramm Kabel und Fugenmasse. Natürlich kommt manchmal auch der eine oder andere Streit hinzu. Bedenken Sie dies alles, bevor Sie einen Bauplatz kaufen. Und wenn Sie sich doch eine Wiese mit Bauoption zulegen, sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt. Wir sind mittlerweile schon so weit, dass wir Böden putzen und Fenster schrubben. Dass wir uns mit Möbelkatalogen beschäftigen können und mit Vorhangstoffen. Dass wir nicht mehr frieren auf unserer Baustelle, weil unsere Heizung so toll arbeitet. Außerdem ist unser Haus schon gedämmt und gestrichen und sieht toll aus (finde ich). Mein Kind verwildert, weil es denkt, dass alle Kinder dieser Erde mit Wago-Klemmen und Kabel-Abisolierern spielen. Außerdem ist es immer dreckig. Immer. Mittlerweile kann ich mich als Flecken-Queen bezeichnen – quasi als Frau Dr. Vanish-Beckmann. Mein Mann findet nichts schlimmes daran, seinen Fünfjährigen jeden Abend aus einer Tonne Sand zu bergen.
Chaos gab es in den vergangenen Monaten fürwahr genug. Wasser, das da raus kam, wo es nicht sollte. Verschobene Termine. Arbeit und Tonnen voll Wäsche (wenn ein Kind sich dreckig macht, ist es selten nackig). Ich freu‘ mich auf den Einzug. Aber ehrlich: Das Ausmisten könnte mir ruhig einer abnehmen. Anfragen bitte hier an Ort und Stelle.