Leiche zur Vorspeise

Eine Leiche zur Vorspeise, eine verarmte Witwe und ein verblichener Starkoch mit dem wunderschönen Namen Safran Spirelli: die spannenden Zutaten fürs Krimidinner im Hotel Linde.

Ebingen. Was bitte ist hier los? Ratlose Gesichter bei den fein gewandeten Gästen. Zwei Security-Mitarbeiter filzen die Besucher gleich am Eingang, blinzeln neugierig in Damen-Beutelchen und Brillenetuis, untersuchen Mäntel und fragen sehr viel, unverkennbar mit italienischem Zungenschlag: „Sie habe bestimmt Waffe dabei? Musse ich gleich kontrollieren…“.

Während das Wachpersonal für einigermaßen Unruhe sorgt, empfängt Hubertus Würzbier, der Vorsitzende des Clubs der Köche und Kulinariker, seine Mitglieder jovial und wortgewandt. Alle sind gekommen zur Auktion kostbarer Sammelstücke des unlängst verstorbenen Safran Spirelli. Diese Versteigerung hat sozusagen karitativen Hintergrund: Sie soll der armen Witwe Gina zu neuem Reichtum verhelfen, denn das Vermögen des Starkochs ist wie vom Erdboden verschluckt. Edle Weine und feines Essen kitzeln dabei den Gaumen der Gäste – schließlich sollen sie ja ordentlich Geld liegen lassen für die begehrte Kochlöffel-Sammlung, die kostbaren Getränke-Untersetzer oder das Spirelli-Selbstbildnis.

Doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Noch vor der – mit Schlafbrillen, also in kompletter Dunkelheit verzehrten – safranreichen Vorspeise gibt es eine zweite (blinzelnde!) Leiche. Verdächtig ist grundsätzlich jeder, und plötzlich – nun ja, was ist eigentlich Spiel, was nicht? Mord und Totschlag – jeder in der „Linde“ ist mittendrin. Zumal im Laufe des Abends auch noch Edgar Knorrfix, ein angereister Fernsehkoch, mies nieder geprügelt wird.

Der Gast wird direkt am Tatort zum Ermittler, zum Verdächtigen, zum Zeugen. Die Schauspieler mischen das Ganze munter auf und nehmen mittendrin sogar Platz an der edel gedeckten Tafel! Und welche Rolle spielt eigentlich Hubertus Würzbier, der so charmant die bezaubernde Witwe umgarnt? Und Spirellis einstige Sekretärin, die verhuschte Schnapsdrossel Elena Fussili? Fragen über Fragen, die den rätselnden Gästen bei Tartar, Perlhuhn und Limonentarte etliches Kopfzerbrechen bereiten…

Am Schluss, nun ja, da ist alles ganz einfach. Hubertus Würzbier heißt im wirklichen Leben James Arndt und ist wie seine Kollegen Anne Grießer, Curry Dinse, Heike Witt, Stefan Schäuble und David Bürkle Ensemble-Mitglied der bekannten Freiburger „Mordsdamen“. Und diese haben regelmäßig das delikate Krimidinner auf ihrer erlesenen Speisekarte. Und Spirellis Vermögen? Das wird nicht verraten.

kasi für Zollern-Alb-Kurier

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