In Zeiten, in denen jeder nur noch Themen-Abende auf Arte guckt und Mc-Donalds meidet, sollte man mit Outings vorsichtig sein. Trotzdem wage ich jetzt eines. Ich mag nicht nur Burger, sondern schaue mir liebend gerne auf dem vermeintlichen Männer-Fernsehsender („Weil Männer keine Frauen sind“) Auto-Sendungen an. Beiträge, in denen total verrostete, schrottreife Saabs zu blitzenden Schönheiten „getunt“ werden. Sendungen, in denen eine hübsche Mechaniker-Braut einem alten Porsche neues Leben einhaucht. Sendungen, in denen meine geliebten Sciroccos gepflegt und gewienert werden, so dass ich mir wünsche, meinen eigenen Scala dort mal abgeben zu können. Mittlerweile habe ich meinen Sohn mit diesem Fieber schon angesteckt: „Maaaama, schauen wir heute wieder den Autokanal?“ Und wenn ich mir’s recht überlege, bin ich mir sicher, dass Scirocco-Tuner nicht schädlicher für die Entwicklung eines Kleinkinds sind als vieles, was einem auf den so genannten Kindersendern über den Weg kommt. Angefangen bei dieser vielen Werbung.
Besonderes Herzblut liegt mir an den Ludolfs, jenen vier Brüdern, die einen Schrottplatz von ihren Eltern vererbt bekommen haben. Peter (so heißt mein Kind, aber nicht wegen Ludolfs), Manni, Günter und Uwe haben es mir angetan. Egal ob sie alte Opel-Ersatzteile verticken, einen Capri umbauen, Vergaser herausmontieren oder einfach nur schweigend am Telefon sitzen. Ich finde es klasse, wie man in einem für den Laien so unübersichtlich wirkenden Ersatzteil-Lager den Überblick behalten kann. Ich liebe es, wenn im Hause Ludolf gekocht wird. Ich finde es schön nostalgisch, dass die Rezepte der Omma dort bis heute ihre Gültigkeit besitzen. Außerdem mag ich die vier kauzigen Brüder wirklich gern – auch wenn sie mich nicht zum Essen einladen müssten. Die Ludolfs gehen ab Mittwoch, 9. September, wieder auf Sendung.
… ja , wirklich die Ludolfs sind prima !
Absolutes Highlight sind die Airbag-Sprengungen !